TIERGESTÜTZTE INTERVENTION
Mit unseren Hunden
Mit unseren Hunden


Tiergestützte Interventionen (TGI) mit dem Hund in der Gruppe
Die Durchführung des Gruppenangebots findet in einem entsprechend geeigneten Raum der Einrichtung statt. Die Materialien, die für den Einsatz benötigt werden, bringt die Fachkraft für tiergestützte Interventionen mit. Die teilnehmenden Bewohner gelangen selbständig in den Gruppenraum oder werden von den Mitarbeitern der Einrichtung dorthin begleitet und entsprechend nach dem Angebot wieder zurückbegleitet. Um die Betreuung der Bewohner während des Einsatzes in allen Situationen sicherzustellen, muss neben der Fachkraft TGI ein weiterer Mitarbeiter der Einrichtung vor Ort sein. Im Anschluss an das Begrüßungsritual werden zielgerichtete Übungen unter Einsatz der Hunde durchgeführt. Am Ende jedes Einsatzes bekommen die Bewohner die Möglichkeit, sich ausreichend von den Hunden zu verabschieden.
Einzelkontakt Hund/Bewohner
Die Durchführung der Einzelangebote mit dem Hund finden im Zimmer des Bewohners oder einem entsprechend geeigneten Raum der Einrichtung statt. Bei den Einzelbesuchen ist es im Gegensatz zu den Gruppenangeboten noch intensiver möglich, sich auf die Bedürfnisse des jeweiligen Bewohners einzustellen. Vor allem aber können dadurch auch bettlägerige Bewohner oder solche, die ihr Zimmer nicht mehr verlassen können, von den Angeboten profitieren. Der Besuch der Hunde bringt Abwechslung in den Alltag und lenkt von Problemen und Sorgen ab. Das Gefühl von Einsamkeit kann so gemindert werden.
Je nach Möglichkeit und noch vorhandenen Fähigkeiten des Menschen werden zielgerichtet Übungen durchgeführt und es besteht die Möglichkeit, den Hund ausgiebig zu streicheln und zu verwöhnen. Von den Senioren wird dieser Körperkontakt zum Hund als sehr wohltuend und beruhigend erlebt. Auch hier werden die Materialien, die für den Einsatz benötigt werden, von der Fachkraft TGI mitgebracht. Für den Hundekontakt im Bett werden aus hygienischen Gründen spezielle Decken untergelegt, die nach jedem Einsatz gewechselt werden.
NÄHE UND VERTRAUEN
Soziale Wirkung
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Abwechslung in einem routinemäßigen Alltag
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Aufhebung von Einsamkeit und Isolation
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Eine Aufgabe haben, für jemanden anderen etwas tun können (Rollenwechsel vom Versorgten hin zum Versorger)
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Nähe, Körperkontakt, soziale Interaktion
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Steigerung von Vertrauen und Selbstvertrauen
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Förderung von Empathie


REINE PRÄSENZ – STREICHELN – INTERAKTION
Physische Wirkung
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Senkung des Blutdrucks und der Atemfrequenz
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Regulierung von Herzfrequenz und Puls
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Kreislaufstabilisierung
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Schmerzverringerung, Beruhigung über Freisetzung von Betaendorphinen
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Förderung von Zuwendung und Bindung durch Oxytocinausschüttung
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Senkung von Cortisol
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Stabilisierung des Immunsystems
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Muskuläre Entspannung
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Verbesserung der Motorik
DAS TIER HAT KEINE ERWARTUNG
Psychische Wirkung
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Bewundert werden, gleich wie hilflos, unattraktiv, langsam etc. man ist
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Trost, Beruhigung und Ablenkung
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Vertrautheit
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Stilles Zuhören
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Ermöglichen von offenem emotionalen Ausdrucks
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Das Tier hat keine Erwartung und ist nicht menschlich wertend


STIMULATION DER SINNE
Mentale Fähigkeiten
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Stimulation der Sinne
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Anregung von Lernen, Lesen, Wissensaneignung
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Erhöhung von gezielter Aufmerksamkeit
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Steigerung des Reaktionsvermögens
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Steigerung sozialer Motivation
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Erhalt von verbalen und nonverbalen Ausdruckskompetenzen
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Erhalt von Langzeit- und Kurzzeiterinnerungen
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Erhalt von Planungs- und Entscheidungsprozessen
TIERGESTÜTZTE INTERVENTION MIT DEM HUND
Wirkung und Ziele
Wirkung und Ziele
Besonders im Leben von alten Menschen kann die Interaktion mit Tieren daher eine hohe Bedeutung erhalten. Viele ältere Menschen verfügen nur noch über ein kleines, wenig unterstützendes soziales Netzwerk. Insbesondere dann, wenn sie aufgrund von Krankheit oder Pflegebedürftigkeit die eigene Wohnung verlassen und in ein Pflegeheim umziehen müssen, nimmt die Zahl der Sozialkontakte häufig ab.
Hier wirkt der Kontakt zu Tieren als sogenannter „sozialer Katalysator“, also als Vermittler beim Aufbau neuer sozialer Beziehungen zu Mitbewohnern im Pflegeheim. Ein Besuchshund regt bei vielen Bewohnern zudem die Erinnerung an frühere eigene Tiere und somit das Gedächtnis an.
Tiere können aber nicht nur indirekt wirken, indem sie Gespräche mit anderen Menschen anregen und Erinnerungen fördern, sondern werden für viele Menschen selbst zu wichtigen Kommunikationspartnern. Tiere „hören zu“, indem sie auf die nonverbalen Signale des Menschen reagieren.
In einem fortgeschrittenen Stadium einer Demenz beispielsweise, ist es den Betroffenen häufig nicht mehr möglich, sich sprachlich zu verständigen. Die Fähigkeit zur nonverbalen Kommunikation und die emotionale Ansprechbarkeit bleiben hingegen lange erhalten. Daher ist es gerade für demenziell erkrankte Menschen besonders wichtig, dass die Kommunikation mit Tieren nicht der analogen Sprache bedarf, sondern überwiegend nonverbal über Berührungen verläuft. Im Gegensatz zur „Sprachlosigkeit“, die zwischen Bewohnern und Angehörigen oder dem Pflegepersonal besteht, bleibt zwischen dementiell erkrankten Menschen und Tieren eine Verständigungsmöglichkeit über die „fühlbare Sprache“ bestehen.
Über das Berühren und Streicheln des Tieres wird zudem das Bedürfnis alter Menschen nach Körperkontakt erfüllt, welches im Alter häufig unbefriedigt bleibt. Die Begegnung mit Tieren ermöglicht den Heimbewohnern die Erfahrung körperlicher Nähe und Geborgenheit, denn Tiere darf man anfassen, streicheln, liebkosen, in den Arm und auf den Schoss nehmen.
Die Begegnung mit Tieren kann sich auch aus einem weiteren Grund positiv auf das Selbstwertgefühl und das Wohlbefinden auswirken. Gerade für ältere Menschen werden Begegnungen und Erlebnisse, in denen sie sich angenommen und wertgeschätzt fühlen, immer wichtiger. Das Tier wendet sich dem Menschen bedingungslos zu und bietet unkritische Bewunderung, unabhängig wie hilflos und „unattraktiv“ der Mensch ist. Was für das Tier zählt, ist der Mensch und die Zuneigung, die ihm entgegengebracht wird und die er spontan erwidert.